Produktion: GS-Wortschatz (Repertoire)

Diese Skala beinhaltet alle Kompetenzen, die die Produktion von lexikalisiertem und produktivem Wortschatz betreffen. Dazu gehört auch das Wissen, wie Gebärden zusammengesetzt sind und wie man Gebärden verändern kann. Ziel ist es, einen Inhalt korrekt zu produzieren und sich klar und präzise auszudrücken.
Bei produktiven Gebärden muss der Bezug des Klassifikators durch den Einsatz einer passenden Mimik klar werden, beispielsweise wenn man sagen will, "Eine Katze läuft vorbei".
Zudem muss man wissen, dass eine allgemeine Handlung (z.B. "jemanden umbringen") in der GS durch die verschiedenen Handhabungen (HH) manchmal nur spezifisch dargestellt werden kann (erschiessen, erhängen, erdolchen) und es keine "neutrale Form" gibt.
Auch das Wissen um die Bedeutung von Klassifikatoren ist wichtig. Man muss Klassifikatoren immer spezifisch anpassen, um den gemeinten Inhalt richtig zu vermitteln, z.B. ist die Bedeutung ganz anders, wenn ich die ganzen flachen Hände mit gespreizten Fingern als Verlängerung nebeneinander oder hintereinander gebärde. Es kann "Menschen stehen Schlange" oder "viele Menschen kommen/sind da" bedeuten.
Für eine hohe Kompetenz im Wortschatz ist es wichtig, dass man als GS-Lernender schon früh phonologische und morphologische Regeln lernt. Man muss zum Beispiel wissen, wie einzelne Gebärden entstanden sind und für was Klassifikatoren stehen können, um sie richtig zu benutzen. Diese Regeln sind auch für einen GS-Künstler wichtig, es gibt in seiner künstlerischen Freiheit auch Grenzen.